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4 Wege zur Verhinderung von Tailgating

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Tailgating, der Durchgang einer nicht autorisierten Person hinter autorisiertem Personal, ist eine der häufigsten physischen Sicherheitsverletzungen. Tailgating, in Deutsch eher als „Huckepack“ bekannt, resultiert häufig aus einem spontanen Akt der Freundlichkeit – beispielsweise, wenn man einem Fremden die Tür aufhält. Es kann völlig unauffällig und damit weitaus weniger verdächtig sein, einer autorisierten Person zu folgen, anstatt in ein Gebäude einzubrechen. Personen mit kriminellen Absichten sind sich dessen sehr wohl bewusst.

In stark frequentierten Bereichen wie großen Einrichtungen, Unternehmen oder Wohnkomplexen, ist die Gefahr des Tailgatings höher. Tailgating kann für Personen und Unternehmen Risiken wie Einnahme- oder Warenverlust, Rufschädigung und sogar Gefahr für Leib und Leben mit sich bringen. Daher ist es keine Überraschung, dass es zu den drei größten Sicherheitsproblemen großer Unternehmen wie der Fortune-1000 gehört.

Es ist jedoch möglich, die Risiken des Tailgatings zu mindern, und es gibt im Wesentlichen vier Möglichkeiten, dies zu tun.

1. Zugangskontrollen organisieren

Eine der effizientesten Methoden, um das Risiko von Tailgating zu reduzieren, ist die Installation geeigneter Zugangskontrollsysteme und deren systematische Verwaltung – beispielsweise in Form von Sensorschleusen. Sie stellen eine bevorzugte Methode zur Steuerung des Personenflusses und der Zutrittsberechtigung in öffentlichen Gebäuden oder Bürokomplexen dar. Sie lassen jeweils nur eine Person passieren, und zwar nur, nachdem der Besucher die entsprechende Zutrittsberechtigung vorgelegt hat.

Je nach Erfordernis können Zugangskontrollsysteme wie Sensorschleusen oder auch Drehkreuze entweder mit oder ohne Hilfe des Empfangs- oder Sicherheitspersonals bedient werden.

2. Video-Überwachung

Videoüberwachung in wichtigen Sicherheitsbereichen eines Gebäudes, insbesondere am Haupteingang, schreckt nicht nur Kriminelle ab, sondern hilft auch den Ermittlungsbehörden, im Falle eines Verbrechens die Straftäter zu identifizieren.

Dank technologischer Fortschritte im Bereich der Biometrie und beim maschinellen Lernen sind einige moderne Videoüberwachungssysteme sogar in der Lage, zwischen Personen mit korrektem und verdächtigem Verhalten zu unterscheiden.

3. Ausweismedien

Am Körper zu tragende Identifikationsmedien, wie beispielsweise Ausweiskarten, sind eine bewährte Technik. Sie stellen bequem sicher, dass alle Berechtigten, die sich im Gebäude aufhalten, sich an den entsprechenden Stellen im Gebäude ausweisen können. Dies gilt sowohl für alle ständigen Mitarbeiter als auch für Besucher und vorübergehend Beschäftigte.

Zwar sind Besucherausweise zwischenzeitlich kostengünstig und daher in der Praxis weit verbreitet, jedoch eignen sich auch andere Mittel, wie ein von einer mobilen App generierter QR-Code oder biometrische Berechtigungsnachweise, um die Gefahr von Tailgating zu vermeiden.

4. Schaffung einer Sicherheitskultur

Geeignete Maßnahmen wie Sensorschleusen, Ausweise oder Überwachungssysteme können zwar das Risiko von Tailgating verringern, allerdings ist Sicherheit im Gesamten eine kollektive Aufgabe.

„Der einfachste Weg, mit Tailgating umzugehen, ist der Aufbau einer Kultur des prinzipiellen Hinterfragens“, sagte Warren Rosebraugh, Director of Operations, Security Center of Excellence von Schneider Electric. „Dazu ist es notwendig, bei den Mitarbeitern ein Bewusstsein für die Risiken zu schaffen und sie zu befähigen, unbekannte Personen aufzufordern.

Um dies zu erreichen, bietet sich für Unternehmen und Einrichtungen eine gründliche Schulung in Sachen Sicherheitsbewusstsein an. Dazu gehört auch ein offener Dialog über Risiken und die Stärkung der Eigenverantwortung aller Mitarbeiter.

Denn während Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit uns den ganzen Tag versüßen können, bergen Sicherheitsverletzungen das Risiko, großen Schaden zu verursachen.

Michael Andlauer

Michael Andlauer

Michael Andlauer ist Leiter Sales für den Bereich Entrance System Control bei dormakaba Deutschland. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung aus verschiedenen Führungspositionen, unter anderem als Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Türautomation (FTA), verfügt er über ein weitreichendes Netzwerk und ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet automatischer Türsysteme.