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Augmented Reality (AR): Smartphone versus Datenbrille

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Die Anfänge der Augmented Reality (AR) liegen in der Computerspiele-Welt der 1960er Jahre. Seitdem entwickelte diese Technologie sich sowohl im privaten als auch im kommerziellen Bereich weiter und ist mittlerweile allgegenwärtig. Millionen von Menschen wollen die interaktive Erfahrung nutzen, indem sie digitale Elemente und eine computergestützte reale Umgebung miteinander verbinden. So verwundert es nicht, dass der AR-Markt boomt: Es wird prognostiziert, dass er sich von 10,7 Milliarden USD im Jahr 2019 auf 72,7 Milliarden USD bis zum Jahr 2024 entwickeln wird.

Wo Menschen und Unternehmen bereit sind, Milliarden für Augmented Reality Technologien auszugeben, wollen sie sicherstellen, dass ihre Ressourcen optimal eingesetzt und die Innovationen bestmöglich genutzt werden. Oft stellt sich daher die Frage: Welche Vor- und Nachteile bieten Smartphones im Vergleich zu intelligenten AR-Brillen? Durch welche der beiden Technologien wird die Realität besser ergänzt?

Augmented Reality mit Smartphone oder Datenbrille kombinieren

Sogenannte Datenbrillen, auch als Smart Glasses oder intelligente Brillen bezeichnet, sind kleine, leichte, tragbare Computer mit einem transparenten Display, die freihändiges Arbeiten ermöglichen. AR-Kontaktlinsen oder virtuelle Netzhautdisplays – zwei aufkommende AR-Technologien, die aktuell noch nicht so weit verbreitet sind – fallen ebenfalls in diese Kategorie. Das Tragen einer Datenbrille ermöglicht es dem Benutzer, die reale Welt mit virtuell ergänzten Inhalten oder Informationen zu betrachten.

AR-fähige Smartphones oder Tablets hingegen nutzen die Kamera des Geräts, um die Realität zu erweitern. Anwendungen wie Snapchat-Filter oder das Handyspiel Pokemon GO sind allseits bekannte Beispiele dafür.

Vor- und Nachteile von Smartphones vs. Datenbrillen bei Verwendung von AR

„Der Hauptunterschied bei Verwendung von Augmented Reality per Tablet bzw. Smartphone im Vergleich zu Datenbrillen besteht darin, dass man mit der Brille wirklich mobil ist“, sagt Brian Ballard, CEO von Upskill, einer Enterprise App-Plattform für Wearables und AR.

„Nehmen wir an, Sie sind Automechaniker. Die intelligente Brille weiß, dass Sie unter der Motorhaube eines Autos arbeiten, weil sie dafür eingerichtet wurde, Ihren Arbeitsschritten zu folgen … Anstatt die Seiten eines Handbuchs durchblättern zu müssen, sind die benötigten Informationen genau dort, wo sie gerade gebraucht werden, da sie mit Ihren Arbeitsschritten mithalten“, erklärt Brian Ballard.

Gerade im industriellen Umfeld bietet Augmented Reality mittels intelligenter Brille deutliche Vorteile – erwiesenermaßen bei der Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz, bei Projektvisualisierungen und zur Steigerung der Produktivität.

Allerdings handelt es sich bei den intelligenten Brillen um eine noch junge Technologie mit einigen Schwächen. Viele Technikbegeisterte betrachteten die frühen Modelle – wie das bahnbrechende Google Glass, das 2012 vorgestellt wurde – als Fehlschläge.

Seitdem hat es erhebliche Verbesserungen gegeben. Im Jahr 2019 tauchten die ersten Modelle auf, die im industriellen Umfeld eingesetzt werden können. Dennoch sind die Kosten für die derzeit auf dem Markt erhältlichen AR-Brillen immer noch beträchtlich.

Smartphones: Kostengünstiger und verfügbar, aber mit eingeschränkten Funktionen

Im Vergleich zu Datenbrillen sind Smartphones immer noch kostengünstiger. Zudem sind sie für Millionen von Menschen jederzeit verfügbar und ihre Verwendung ist für die meisten von uns Alltagsroutine geworden. „Wir nutzen die Smartphones schon jetzt. Jeder benutzt sein Smartphone. Wir zwingen die Leute nicht, Dinge zu tun, die sich drastisch von dem unterscheiden, was sie normalerweise tun“, sagt Jonathan Chizick, ehemaliger COO des Spieleentwicklers Candy Lab.

Smartphones sind aufgrund ihrer einfachen Handhabung immer noch ein bedeutender Treiber für die weitere Entwicklung von Augmented Reality. Dennoch weisen sie erhebliche Einschränkungen auf: Bei ihrer Verwendung ist die AR-Umgebung – im Gegensatz zum 360-Grad-Sichtfeld einer Datenbrille – durch die Größe des Smartphone-Bildschirms begrenzt. Ebenso müssen Benutzer ein Smartphone immer mit einer Hand halten, was ihre Arbeit behindern kann.

Insbesondere im nicht-industriellen Umfeld ergeben sich jedoch viele Möglichkeiten, wie AR-fähige Smartphones einen Mehrwert außerhalb der Gaming Szene bieten können: zum Beispiel beim Kundensupport, beim Erlernen neuer Fertigkeiten oder bei der Navigation.

Fazit für Smartphones vs. Datenbrillen

Alles in allem besteht kein Zweifel daran, dass AR das tägliche Leben der Menschen und das Tagesgeschäft in Unternehmen verbessern kann – egal, ob es über ein Smartphone oder eine Datenbrille genutzt wird. Da sich diese Technologien immer noch in rasantem Tempo weiterentwickeln, werden sich beide Optionen wahrscheinlich weiter erheblich verbessern.

In der Zwischenzeit kann man, indem man seine Bedürfnisse und Budgets analysiert und gleichzeitig die Vor- und Nachteile von Smartphones und Datenbrillen für AR versteht, die richtige Entscheidung treffen.

dormakaba Redaktionsteam

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