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Wie digitale Planungstools die Zutrittsplanung vereinfachen

BIM

Liest man das Stichwort „BIM“, denkt man oftmals an die dreidimensionale Abbildung von Produkten in einem digitalen Modell. Doch BIM kann mehr: Mit BIM können Architekten und Planer jegliche Art von Informationen rund um die Gebäudeplanung managen und Prozesse darstellen und so Daten zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Umfang zur Verfügung zu stellen. Die Bauindustrie hat erkannt, dass diese Zusammenführung von Informationen in einem System (Common Data Environment – CDE) entscheidende Vorteile bei der Planung von Gebäuden bietet; die Planung wird einfacher und der Bauprozess effizienter. Daher erweitern immer mehr BIM Softwareanbieter ihren Leistungsumfang um Informationsmanagement und ermöglichen so intelligente Planung. 

Die Planung von Zutrittslösungen profitiert besonders von dieser Neuerung, da die Kombination aus funktionalen Anforderungen, rechtlichen Normen und der Anzahl an verschiedenen Produkten den Türplanungsprozess sehr komplex macht. Dabei steigt die Komplexität um ein Vielfaches, je grösser ein Projekt ist und desto mehr Parteien beteiligt sind.  

Grundlage für eine effiziente und fachübergreifende Planung  

Die Grundlage für eine effiziente und fachübergreifende Planung ist die Definition von Daten, Prozessen und Anwendungsfällen sowie die Festlegung von Anforderungen in Bezug auf die Daten in jedem Prozessschritt. In Deutschland werden diese Richtlinien unter anderem durch den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) festgesetzt (Richtlinienreihe VDI 2552, Blatt 11.7).  

Im Vordergrund der VDI 2552 Blatt 11.7 steht die Ausarbeitung von BIM Prozessen für die verschiedenen Bereiche eines Bauprojekts (bspw. Türplanung). Die Prozesse decken alle beteiligten Parteien des Projekts über alle Phasen des Projekts ab: von der Idee, über den Bau bis zum Umbau. Für jeden Prozessschritt wird dabei spezifiziert, welche Anforderungen an die Daten und die Geometrie gestellt werden. Der Fokus wird dabei auf den Nutzen der im jeweiligen Schritt erbrachten Leistung gelegt. Die definierten BIM Prozesse werden im Information Delivery Manual (IDM) festgehalten und sind so für alle zugänglich.

Beispiel für eine Prozessdefinition eines Information Delivery Manuals (IDM). Auf der x-Achse werden die verschiedenen Phasen des Bauprojekts, auf der y-Achse die verschiedenen Rollen gezeigt. In den Zellen werden die Informationen, die in diesem Schritt gebraucht werden, festgehalten. 

Die Komplexität des Türplanungsprozesses 

Bei der Definition der Türplanung werden neben den Protagonisten im Bauprozess (Architekten, Generalunternehmer und technische Gebäudeplaner) auch Lieferanten und Nachunternehmer (bspw. das Facility Management) in den Prozess mit aufgenommen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Installation und der (schrittweisen) Abnahme der Tür im Gebäude geschenkt. Zudem wurde die neue Rolle des Fachplaners für Türen eingeführt.

Die Erarbeitung eines Prozesses mit fest definierten Schnittstellen und Informationsanforderungen verbessert nachhaltig die Sicherheit bei der Planung einer Tür – für alle Beteiligten und insbesondere für den Bauherrn. 

„Über die im IDM definierten Prozesse weiß jede am Bauprojekt beteiligte Partei, was sie wann und wie liefern muss. So entstehen weniger Missverständnisse zwischen den verschiedenen Bauschritten und das Bauprojekte kann verlässlicher und effizienter realisiert werden“, kommentiert Alexander Bradfisch, Senior Vice President Project Management, Access Solutions DACH bei dormakaba Deutschland, die Neuerungen.

Mit Kollaborations-Software von der Theorie in die Praxis  

Damit die auf dem Papier geplante Effizienz in die Praxis umgesetzt werden kann, braucht es Tools und Softwares, die die Prozesse abbilden und die Planer in der Umsetzung dieser Prozesse unterstützen.  

Die Bauindustrie ist immer noch eine der ineffizientesten Branchen weltweit. Die neusten Entwicklungen hinsichtlich standardisierter Planung setzen alles daran, dies zu ändern. Und mit den richtigen Tools und Softwares ist das auch bald Realität.

Alexander Bradfisch, Senior Vice President Project Management, Access Solutions DACH bei dormakaba Deutschland

Ausblick 

Der Schwerpunkt bei der BIM Planung von Zutrittslösungen wird sich verschieben. Während heute der Schwerpunkt auf den BIM Objekten liegt, wird der Fokus in Zukunft auf den Daten und dem Management der verschiedenen Beteiligten und deren Anforderungen liegen. Diese Neuorientierung wird zu einer besseren Qualität der Planung führen und einen effizienteren Bauprozess ermöglichen.  

Die Planung von Zutrittslösungen kann nur verbessert werden, wenn aus „Building Information Modelling“ – „Better Information Modelling“ wird. 

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