Schlüssel befriedigen eines der elementarsten menschlichen Grundbedürfnisse: Sicherheit. Sie schützen Wohnungen, sichern Unternehmen und dienen der Wahrung der Privatsphäre. Doch wie steht es um ihre Daseinsberechtigung, wenn es dennoch kinderleicht ist, sich Zugriff auf fremdes Hab und Gut zu verschaffen?
Obwohl Schlösser und Schlüssel seit Jahrtausenden Verwendung finden, verlief ihre Entwicklung relativ schleppend. Bis ins 20. Jahrhundert hinein entsprachen Schlüssel und Schlösser in etwa den Systemen, die vor Tausenden von Jahren im alten Mesopotamien entstanden sind. Dennoch verändern die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Zutrittstechnologien auch bei den Schlüsseln die Sicht auf die Dinge.
Auch wenn die Entwicklungen auf dem Gebiet der Zutrittstechnologien mittlerweile weit fortgeschritten sind, bevorzugen viele Menschen immer noch die preisgünstigeren und einfacheren Varianten. Mechanische Schließsysteme sind daher nach wie vor beliebt, stellen sie doch eine der einfachsten Möglichkeiten dar, die eigene Immobilie oder das eigene Unternehmen zu schützen. Jedoch kann ihre vergleichsweise einfache Machart insbesondere in puncto Sicherheit zu ihrem Nachteil gereichen: denn normale mechanische Schlüssel lassen sich recht einfach kopieren. An dieser Stelle können patentierte Systeme gegen illegale Schlüsselkopien helfen, um die Limitierungen des guten alten mechanischen Schlüssels zu kompensieren.
Dank der folgenden Vorteile sind patentgeschützte Schlüssel, die auch als kopiergeschützte Schlüssel bezeichnet werden, nach wie vor eine gute Wahl, jedoch ohne Abstriche im Hinblick auf die Sicherheit.
1. Exklusiver Zutritt durch patentgeschütze Schlüssel
Ein Patent ist ein gewerbliches Schutzrecht auf ein Produkt oder ein Verfahren. Ein zu patentierendes Produkt darf laut Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) bei der Patentanmeldung in keiner Art und Weise vorher veröffentlicht worden sein. Es gilt also: Erst anmelden – dann veröffentlichen. In Deutschland kann eine internationale Patentanmeldung bei der WIPO über das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) als Übermittlungsbehörde eingereicht werden.
Patentgeschützte Schlüsselsysteme weisen somit ähnliche Merkmale auf wie musikalische oder visuelle Meisterwerke: Sie sind alle einmalig, werden einem Urheber zugeschrieben, können nicht kopiert werden und sind rechtlich geschützt.
Patentgeschützte Schlüsselsysteme stellen sicher, dass kein anderer als der Hersteller – oder ein von ihm beauftragter Dritter – die Schlüssel oder Schlüsselrohlinge herstellen kann.
Der Versuch, patentgeschützte Schlüssel zu kopieren, hat ähnliche Folgen wie eine Urheberrechtsverletzung. Das Nachmachen eines patentgeschützten Schlüssels ohne die ausdrückliche Genehmigung des Eigentümers oder des Herstellers kann schwere finanzielle Folgen nach sich ziehen.
2. Schutz vor Schlossmanipulation
Unter Schlossmanipulation versteht man den Versuch, sich durch Methoden wie Lockpicking, Schlagschlüsseltechniken, Aufbohren, Aufschlagen oder Ziehen des Zylinders, oder mittels nachgemachter Schlüssel, unbefugt Zugang zu einem Ort zu verschaffen.
Während herkömmliche mechanische Low-Tech-Schlösser anfällig für diese Methoden sind, ist die Manipulation eines patentgeschützten Schlosssystems viel schwieriger – wenn nicht gar unmöglich. Gute patentierte Schlüssel sind aus hochwertigem und langlebigem Material, was sie nahezu unverwüstlich macht. Im Idealfall sorgt die optionale Sollbruchstelle im Falle eines Manipulationsversuchs durch Ziehen des Zylinders für ein kontrolliertes Abbrechen.
Mit den neuen mechatronischen Schließsystemen erreicht der Schutz vor Schlossmanipulationen ein neues Niveau. Die mechanischen Schlüssel mit digitalem Chip sind in der Lage, die Daten eines Schlüssels zu „löschen“ – ähnlich wie beim Sperren einer Kreditkarte – und sorgen damit für mehr Sicherheit. Auf diese Weise können Personen, die unberechtigterweise – zum Beispiel durch Diebstahl – in den Besitz dieses Schlüssels gekommen sind, nicht auf den Ort zugreifen, der mit Hilfe dieses Schlüssels verschlossen wurde.
Je unwahrscheinlicher die Möglichkeit einer Manipulation, desto ausgeprägter das Gefühl, selbst die Kontrolle zu haben: sowohl Einzelpersonen als auch ganze Firmen erhalten somit die Sicherheit, „alles im Griff“ zu haben.
3. Durch Sicherheit auf hohem Niveau Geld sparen
In den Vereinigten Staaten ergaben Forschungen auf dem Gebiet der Kriminologie, dass alle 3,7 Sekunden ein Eigentumsdelikt stattfindet, dessen Hauptmotiv das Erbeuten von Geld oder Wertgegenständen ist. Die Methoden, sich Zugang zu fremdem Eigentum zu verschaffen, sind dabei nicht unbedingt innovativ: 90 Prozent der Einbrecher in Großbritannien dringen beispielsweise durch die Vorder- oder Hintertür in Wohnungen ein.
Allein in den USA führten Eigentumsdelikte 2018 zu Verlusten in Höhe von schätzungsweise 16,4 Milliarden US-Dollar. Bei der Mehrzahl dieser Straftaten handelte es sich um Einbrüche mit gewaltsamem und unrechtmäßigem Eindringen. Dabei waren Häuser mit Sicherheitssystemen weitaus seltener das Ziel von Einbruchsdiebstahl.
So senken patentgeschützte Schlüssel nicht nur das Risiko eines Einbruchs und die daraus resultierenden finanziellen Verluste, sondern sie können auch die Versicherungskosten eines Gebäudes senken. Wurde in ein Gebäude eingebrochen, erhöhen sich meist die Versicherungsprämien. Einige Anbieter könnten sich sogar weigern, die Räumlichkeiten gegen einen weiteren Einbruch zu versichern. Daher könnte ein qualitativ minderwertiges Schließsystem mit einem hohen Preis verbunden sein.
Patentgeschützte Schlüssel: Mehrwert im Alltag
Gebäude, für die patentgeschützte Schlüssel verwendet werden, sind sicherer und damit ist die Gefahr von Einbrüchen niedriger. Dank dieser Technologien können Schlüssel den Zweck erfüllen, der ihnen von den früheren Zivilisationen zugedacht wurde.
Patentgeschützte Schlüssel sind keine einfachen Metallwerkzeuge mehr, sondern intelligente Werkzeuge, die dem Leben einen Mehrwert verleihen.