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Eine perfekte Mischung aus altägyptischem Erbe und moderner Gebäudetechnologie

Gebäudetechnologie

Museen nutzen heutzutage fortschrittliche Gebäudetechnologie, um die Geschichten ihrer Artefakte zu erzählen und dem Besucher ein noch besseres Erlebnis zu bieten. Vor einigen Jahren wurde das Ägyptische Museum in Turin einer grundlegenden Renovierung unterzogen, was innovative Zugangslösungen erforderte.

Das Museo Egizio in Turin, Italien, öffnete im Jahre 1824 zum ersten Mal Besuchern seine Pforten. Es beherbergt, nach dem Ägyptischen Museum in Kairo, die größte Sammlung ägyptischer Artefakte. Das Museum verfügt über eine Ausstellungsfläche von 12.000 Quadratmetern auf vier Etagen und befindet sich im Palazzo dell’Accademia delle Scienze, der im Jahre 1687 als Schule für die Kinder des örtlichen Adels erbaut wurde.

Zu den Glanzlichtern der 40.000 Artefakte umfassenden Sammlung gehören eine beeindruckende Statue von Ramses II., 17.000 Papyrusfragmente und das gut erhaltene Grab von Kha und seiner Frau Merit, das man auf 3.500 v. Chr. datiert. Besucher können auch den spektakulären, in Felsen gehauenen Ellesija-Tempel bewundern, der 1970 von der ägyptischen Regierung gestiftet wurde, nachdem Italien geholfen hatte, ihn vor dem Versinken im Nassersee zu bewahren.

Komplette Neugestaltung

Jedes Jahr kommen Hunderttausende Menschen nach Turin – oder nach Torino, wie die Italiener sagen –, um dieses außergewöhnliche Museum zu besuchen. Vor der Renovierung waren die räumlichen Verhältnisse sehr beengt und die Ausstattung wirkte sehr veraltet. Im Jahre 2012 entschied das Museum, dass es an der Zeit sei, eine komplette Generalüberholung vorzunehmen. Es gab ein Budget von 50 Mio. EUR und eine Fertigstellungsfrist von 1.000 Tagen.

Das italienische Unternehmen Isolarchitetti, das die Renovierung überwachte, benötigte innovative Zugangslösungen, damit sich die Besucherströme besser leiten ließen. Eine weitere Anforderung war die Möglichkeit zur flexiblen Raumgestaltung durch bewegliche Trennwände, die jedoch die historische Architektur der Gebäude nicht beeinträchtigen durfte.

Glas- und Automatiktüren

Das Museum baute ein horizontales Glastrennsystem mit festen und beweglichen Elementen ein, wie beispielsweise eine elegante Glas-Doppeltüre am Eingang, der mit einer Treppe aus dem 19. Jahrhundert besonders hervorsticht. Das Ergebnis liefert eine transparente Ansicht, während die verschiedenen Bereiche immer noch getrennt bleiben. In der Empfangshalle wurde eine automatische Teleskopschiebetür mit schmalen Profilen installiert, um den Besucherstrom besser zu steuern. Sie dient zudem als Fluchtweg.

Im Einsatz sind zudem ausgeklügelte Gebäudetechnologien, wie beispielsweise ein komplexes System zur Beibehaltung der optimalen Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Dies ist erforderlich für den Erhalt der Exponate und wird gleichzeitig von den Besuchern als angenehm empfunden. Zudem kommen in der Archäologie wissenschaftliche Methoden und Verfahren sowie moderne Geräte, z. B.  aus den Bereichen Chemie, Physik und Radiologie zum Einsatz. Sie dienen beispielsweise der Rekonstruktion und detaillierten Informationsgewinnung und werden in der Sonderausstellung Archeologia Invisibile, die noch bis zum Januar 2020 läuft, anschaulich vermittelt.

Das alte Ägypten verstehen

Besucher bekommen zusammen mit ihrer Eintrittskarte einen Video-Guide ausgehändigt, mit dessen Hilfe verschiedene Museumsrouten erkundet werden können. Auf den Besichtigungstouren wird die Geschichte des antiken Ägypten von der Zeit der Pharaonen bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. in faszinierenden Geschichten und Bildern erzählt. Insgesamt vermittelt die Ausstellung ihren Besuchern tiefer gehende Informationen zu den archäologischen Funden. Auch, wenn Wissenschaft und Technik noch nicht alle Geheimnisse des alten Ägypten aufgedeckt haben mögen: in diesem italienischen Museum des 21. Jahrhunderts wird ein Großteil davon entschlüsselt und mit Hilfe anspruchsvoller Gebäudetechnologie wirkungsvoll in Szene gesetzt.

dormakaba Redaktionsteam

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