Suche
Close this search box.
Flag
Logo, Leisure Activities, Person
Flag
Outdoors, Landscape, Nature

Bis zum Jahr 2050 werden fast 70 Prozent der wachsenden Weltbevölkerung in Städten leben. Zusätzlich zu den Auswirkungen des Klimawandels könnte eine rasch fortschreitende Verstädterung Probleme wie Umweltverschmutzung oder Extremwetterlagen weiter verschärfen. Aber muss das Leben im dichtbesiedelten städtischen Raum tatsächlich mit einer Abkehr von der Natur einhergehen? Fest steht, dass es seit Urzeiten ein Grundbedürfnis des Menschen ist, in Kontakt mit der Natur zu leben. Und so verwundert es nicht, dass nach Ansicht vieler Stadtplaner biophiler Städtebau der Königsweg ist, um Nachhaltigkeit, Gemeinwohl und gesundes Wachstum von Städten zu fördern.

„Natürliche und biophile Elemente müssen bei allem und jedem, was wir entwerfen und bauen, im Mittelpunkt stehen, von Schulen und Krankenhäusern über Wohnviertel und ganze Stadtteile bis hin zu Straßennetzen und größeren städtischen und regionalen Projekten oder Planungsvorhaben“, schreibt Dr. Timothy Beatley, Stadtforscher für nachhaltige Stadtentwicklung, in seinem Buch „Biophilic Urban Design and Planning“.

Es gibt zwar unzählige Möglichkeiten, biophile Prinzipien in die Stadtplanung zu integrieren, um höhere Lebensqualität in den Städten zu erreichen, aber es gibt einen klaren Favoriten: begrünte Dächer.

Was genau ist eigentlich ein begrüntes Dach?

Einfach ausgedrückt handelt es sich bei einem begrünten Dach um ein Dachfläche, auf der Wachstum von Vegetation mittels Aufbringung von Materialien in verschiedenen Schichten ermöglicht und gefördert wird. Die verschiedenen Schichten bestehen beispielsweise aus Wurzelschutzfolie, Drainage-Elementen, Filtervlies, Substrat sowie abschließend den Pflanzen selbst.

Doch obwohl begrünte Dächer in vielen Städten zunehmend das Stadtbild prägen, sind sie beileibe kein neues Phänomen. Vielmehr sind die Hängenden Gärten von Babylon – eines der sagenumwobenen Sieben Weltwunder der Antike – das erste bekannte Gründach.

Der Trend zur Dachbegrünung begründet sich in Deutschland in den 1960er Jahren, da moderne Technologien eine kostengünstigere und effizientere Dachbegrünung ermöglichten. Seit dieser Zeit breiten sich grüne Dächer aufgrund ihrer positiven Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität in der ganzen Welt aus.

Wie begrünte Dächer helfen können

Der Wunsch nach mehr Grün im städtischen Lebensraum nimmt immer mehr zu. Bis 2025 wird der weltweite Markt für Gründächer 21 Milliarden US-Dollar übersteigen. Marktforscher führen dieses starke Wachstum auf die vielen Vorteile zurück, die begrünte Dächer sowohl für die Bewohner eines Gebäudes als auch für die umliegenden Gemeinden bieten.

Der Klimawandel verursacht überall auf der Welt extremere Wetterbedingungen. Gebäudebegrünung kann bei Extremwetterlagen, wie beispielsweise Starkregen oder Hitzewellen, helfen, Gebäude vor deren negativen Auswirkungen zu schützen. Zudem senkt sie den Energierverbrauch, dämpft den Lärmpegel und ermöglicht die Speicherung von Regenwasser für den täglichen Gebrauch.

Auch der Treibhauseffekt und die Luftverschmutzung in den Städten wird durch begrünte Dächer positiv beeinflusst. Quasi nebenbei bieten sie Vögeln, Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten einen natürlichen Lebensraum und fördern damit die städtische Artenvielfalt.

Es gibt zahlreiche Beweise dafür, dass der Zugang zu Grünflächen von großem Wert für die physische und psychische Gesundheit der Menschen ist.

Angesichts der vielfältigen Gestaltungsoptionen, in Verbindung mit oft schnellen und einfachen Umsetzungsmöglichkeiten, sind begrünte Dächer ein probates Mittel, um Städten – im wahrsten Sinne des Wortes – zur weiteren Blüte zu verhelfen.

Ähnliche Artikel

Das Baugewerbe ist nach wie vor eine der am wenigsten digitalisierten Branchen weltweit. Der vergleichsweise geringe Digitalisierungsgrad in diesem Bereich....