Das Konzept des Büros hat seinen Ursprung in den Klöstern des 5. Jahrhunderts, in denen die dort lebenden Mönche religiöse Texte kopierten, übersetzten und aufbewahrten. Die Arbeitsräume in diesen Klöstern waren sehr einfache, mit einem Tisch ausgestattete Schreibstuben, die man im Lateinischen als „scriptorium“ bezeichnet.
Stühle waren bis zur Renaissance nicht gebräuchlich. Der Begriff „Büro“ hat seinen Ursprung in einem als Uffizien bezeichneten Gebäude (uffici = Büro oder Amtsräume), das die Familie Medici im 15. Jahrhundert errichtete, um die gesamte Verwaltung und die Justiz unter einem Dach zu vereinen – und in dem den Beschäftigten Stühle und Tische zur Verfügung standen.
Die Zukunft der Arbeit ist hybrid
Im 21. Jahrhundert, insbesondere seit die COVID-19-Pandemie die Umstellung auf Fernarbeit oder hybride Arbeitsmodelle beschleunigt hat, ist die Definition von Arbeit so fließend wie nie zuvor.
Während einige Bürokräfte nach Ende der Lockdowns wieder in ihre Büros zurückkehrten, arbeiteten Millionen Menschen weiter vollständig remote. Für eine dritte, immer größer werdende Gruppe von Büroangestellten ist mittlerweise beides möglich: Dank hybrider Arbeitsformen können sie ihr Berufsleben ausgewogen gestalten und teils im Büro, teils remote arbeiten.
Inzwischen gibt es immer mehr Anzeichen dafür, dass die Zukunft der Arbeit hybrid ist. Laut einer von Accenture durchgeführten weltweiten Umfrage bevorzugen 83 Prozent der Arbeitnehmer ein hybrides Modell.
Da hybride Arbeitsformen und Flexibilität bereits zum Standard des modernen Bürolebens gehören, müssen Unternehmen ihre Arbeitsplätze entsprechend anpassen.
3 Empfehlungen für die Modernisierung des postpandemischen Büros für hybride Arbeit
1. Gesundheit und Wellness der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellen
Nach dem Ausbruch von COVID-19 ist in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Bedeutung von frischer Luft, räumlicher Distanz, Händehygiene und psychischer Gesundheit sprunghaft angestiegen. Bei den meisten Menschen haben sich die Erwartungen an das Innenraumklima, sei es zu Hause oder im Büro, grundlegend geändert.
Die Anzahl der Schreibtische zu verringern ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um viele dieser Erwartungen zu erfüllen. Weniger Schreibtische bedeuten mehr räumliche Distanz und mehr Platz für Maßnahmen, die das Wohlbefinden steigern, wie beispielsweise biophile Gestaltungselemente und Gemeinschaftsbereiche.
2. Sozialisierung und Tagungsräume
Obgleich Fernarbeit immer beliebter wird, kommen Millionen von Menschen nach wie vor aus einem ganz einfachen Grund weiter ins Büro: Gemeinschaft und Verbundenheit. Daher ist es wichtig, dass nach der Pandemie in den Büros Platz und Ressourcen zur Verfügung stehen, die einen direkten Dialog zwischen den Mitarbeitenden ermöglichen, der in Online-Meetings nicht möglich wäre.
Außerdem wünscht sich eine steigende Zahl von Büroangestellten, insbesondere unter den Millennials und in der Generation Z, eine ungezwungenere und freundlichere Arbeitsumgebung. Annehmlichkeiten wie stilvolle Lounges, gemeinsam nutzbare Essensbereiche, Bars, Bibliotheken und Spielbereiche in gemischt genutzten Büros werden daher immer beliebter.
3. Flexible Zugangslösungen
Für Millionen von Büroangestellten gehören „Nine-to-Five“-Arbeitstage oder starre Arbeitszeiten schon nicht mehr zur Realität. Dank der wachsenden Zahl hybrider und flexibler Arbeitsformen können viele Menschen ihre Arbeitszeiten stärker selbst bestimmen und arbeiten nach unregelmäßigeren Mustern – was wiederum zu komplexeren Zugangsanforderungen führen kann.
Im postpandemischen Büro, das auf die Bedürfnisse hybrider Arbeitskräfte zugeschnitten ist, müssen die Zugangssysteme daher so flexibel sein wie die Arbeit selbst. Die richtigen Lösungen können Zeit und Ressourcen sparen und gleichzeitig die Sicherheit, die Bequemlichkeit und den Komfort der Mitarbeiter verbessern.
Veränderte Bedürfnisse werden das Büro der Zukunft prägen
Derzeit lässt sich nicht sicher vorhersagen, wie die Zukunft des Büros konkret aussehen wird. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass sich die Arbeitswelt aufgrund des Bedarfs und der gesellschaftlichen Entwicklung verändern muss, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Visionäre Unternehmen, die diese Veränderungen aktiv gestalten, sind zweifellos in der Lage, eine bessere Zukunft für sich und ihre Mitarbeiter zu schaffen.