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Wie Städte Cyberkriminalität bekämpfen können

Mit dem Einzug der Industrie 4.0 in unsere Gesellschaft wird zunehmend mehr digitalisiert und automatisiert. Mittlerweile können immer mehr Aufgaben des täglichen Lebens – ob im Beruf, in der Ausbildung oder sogar bei vielen unserer Hobbys – online erledigt werden. Leider machen sich dies auch Kriminelle zunutze: Cyberkriminalität nimmt zu und es wird erwartet, dass sie weltweit bis zum Jahr 2025 Kosten in Höhe von jährlich 10,5 Billionen US-Dollar verursachen wird.

Der Fortschritt im Bereich der Smart Cities bringt zwar unzählige Vorteile mit sich, doch gleichzeitig erhöht sich auch die Zahl der Sicherheitsrisiken und -schwachstellen, die mit dieser technologiegetriebenen Entwicklung einhergehen. Gerade diejenigen Städte, die sich auf ihrem Weg zur Smart City noch in der Anfangsphase der Digitalisierung befinden, sind oft mit einer mangelhaften Infrastruktur ausgestattet. Die Schwachstellen dieser Systeme können die Städte zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle machen.

Insbesondere Organisationen wie Stadt- und Kommunalverwaltungen sind täglich Tausenden erfolgreicher Cyberangriffe ausgesetzt. Dadurch verlieren sie Geld und wichtige Dienste, wie die der Notrufzentralen oder des öffentlichen Nahverkehrs, werden behindert – doch das lässt sich verhindern.

Ganzheitliche Herangehensweise

„So, wie sich San Francisco seit Jahrzehnten auf Erdbeben und Tokio auf Tsunamis vorbereitet, muss auch die Cyberresilienz und -sicherheit zu einem Kernelement der Katastrophenschutzpläne aller Städte werden“, argumentierten Marc Goodman vom Future Crimes Insitute und Robert Muggah vom Igarapé Institute auf dem Weltwirtschaftsforum. Da digitale Angriffe für die Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind, bedarf es zur Bekämpfung der Cyberkriminalität in Städten eines ganzheitlichen Ansatzes, der auf politischer Ebene ansetzt.

Eine umfassende Strategie, die alle Beteiligten in einer Stadt einbezieht – beispielsweise öffentliche Einrichtungen, Unternehmen, Kommunalbehörden und natürlich die Bürger – ist unerlässlich.

Sicherheit hat architektonische Priorität

„Vorbeugen ist besser als heilen“, lautet ein gängiges Sprichwort in der Medizin, und dasselbe könnte man auch im Hinblick auf Sicherheit sagen. Der beste Weg, Kriminellen das Handwerk zu legen, ist der, Ihnen keine Gelegenheit zur Ausnutzung von Schwachstellen zu geben.

„Sicherheit muss von Anfang an Teil des Designs und der Architektur intelligenter Systeme und Städte sein, denn es ist schwieriger, Änderungen in diesem Bereich vorzunehmen, als es von Anfang an richtig zu machen“, sagte Maria Vello, Chief Operating Officer der Cyber Defence Alliance.

Cybersicherheitsprotokolle, wie beispielsweise Pläne, Regeln und Maßnahmen, müssen bei vernetzten Gebäuden und Städten in jedem Planungsschritt eine zentrale Rolle spielen, um die Bewohner vor digitalen Bedrohungen zu schützen.

Ausbau der Sicherheitskultur

Cyberkriminelle können jedes vernetzte Gerät – oder alles, was eine IP-Adresse hat – ins Visier nehmen. Dazu gehören auch elektronische Geräte, die inzwischen fester Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden sind, wie Laptops, Telefone, Smart-TVs und sogar Drucker oder Lautsprecher.

Die meisten Fälle von Cyberkriminalität – von kostspieligen Hackerangriffen bis hin zu verheerenden Datenschutzverletzungen – sind nur aufgrund menschlichen Fehlverhaltens möglich und daher auch vermeidbar. Denn laut Verizon Data Breach Investigations Report 2021 lassen sich bis zu 85 Prozent der Datenschutzverletzungen auf den „Faktor Mensch“ zurückführen.

Zwar steht die Rolle der Regierungen und Stadtverwaltungen bei der Bekämpfung der Internetkriminalität in den Städten außer Frage, doch auch die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen ist von höchster Wichtigkeit. Daher ist es unerlässlich, Cyberkriminalität verstärkt zu thematisieren und Möglichkeiten zur sichereren Nutzung aufzuzeigen, um auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene eine Sicherheitskultur zu schaffen.

Cyberkriminalität und ihre Folgen

Cyberkriminalität stellt – auch wenn sie online stattfindet – für unsere Städte ein mindestens ebenso großes und kostspieliges Risiko dar, wie Überschwemmungen oder Erdbeben. Daher muss sie mit ebenso hoher Priorität gehandhabt werden. Mit den richtigen technologischen Lösungen, einer umfassenden Strategie und der Kooperation aller beteiligten Interessensgruppen können die Städte den Kampf dagegen jedoch gewinnen.

Die Minimierung von Cybersicherheitsrisiken kann Städte vor kollektiven Verlusten in Milliardenhöhe bewahren, so dass sie vorhandene Mittel stattdessen für die Verbesserung von Dienstleistungen und zur Steigerung der Lebensqualität der Bürger verwenden können.

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