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Wie IoT Gebäude zum Leben erweckt

In einer Zeit, in der Wohlbefinden und Ökologie im Mittelpunkt stehen, müssen auch Gebäude nutzungsfreundlicher und nachhaltiger werden. Doch wie lässt sich das bewerkstelligen? Indem man die Vorteile von IoT, KI und Big Data zusammenbringt und damit das Smart Building zum Leben erweckt.

IoT – mit diesem Akronym, das sich im allgemeinen Sprachgebrauch bereits etabliert hat und für Internet of Things (oder Internet der Dinge) steht. Man bezeichnet damit alle physischen Objekte, die mit dem Internet verbunden und untereinander vernetzt werden können. Dadurch wird es beispielsweise möglich, eine vernetzte Glühbirne nur durch den Klang der Stimme ein- und auszuschalten oder ihre zu Farbe ändern. Dabei beschränkt sich IoT jedoch nicht nur auf die Hardware, sondern umfasst auch die Konnektivität (Datenübertragung) und die Software (Datenanalyse).

Die Grundidee hinter IoT ist der Brückenschlag zwischen virtueller und realer Welt mit dem Ziel, unseren Alltag zu erleichtern oder sogar zu verbessern. IoT ist ein Universum mit nahezu unendlichen Anwendungsmöglichkeiten, in dem es laut einem aktuellen Bericht von IoT Analytics derzeit weltweit bereits 11,3 Milliarden vernetzte Geräte aller Art gibt. Es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2025 auf über 27 Milliarden Geräte ansteigen wird.

Doch nicht nur die breite Öffentlichkeit hat das Internet der Dinge für sich entdeckt. Verschiedene Wirtschaftsbereiche nutzen es, um sich besser aufzustellen. Das gilt auch für die Baubranche, die seit Anfang der 2000er Jahre eine revolutionäre Entwicklung hin zum Smart Building, also hin zu „intelligenten Gebäuden“, durchlaufen hat. Durch die kombinierte Nutzung von IoT, KI (künstlicher Intelligenz) und Big Data sind Gebäude flexibler nutzbar, umweltfreundlicher und sicherer geworden. Und die Bandbreite der Möglichkeiten ist nahezu grenzenlos!

IoT als Schlüssel zu einer erfolgreichen Energiewende

Nehmen wir als Beispiel das Thema Energie: Bereits heute darf nach dem Gebäudeenergiegesetz – sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich – kein Gebäude mehr errichtet werden, wenn es bestimmte energetische Mindestanforderungen nicht erfüllt.

Daher sind Gebäude, in denen IoT zum Einsatz kommt, mit Sensoren ausgestattet, die insbesondere die Temperatur in den Räumen überwachen und regulieren können. Mittels IoT sammeln die Geräte vor Ort dann die relevanten Daten und analysieren sie. Dies ermöglicht es anschließend einer künstlichen Intelligenz, den Stromverbrauch (beispielweise auf Grundlage der Raumbelegung) und in der Folge auch die Wartung der Heizungs- und Klimaanlage zu steuern. Die Zuverlässigkeit solcher Systeme ist so hoch, dass ein von Transforma Insights und 6GWorld’s veröffentlichter Bericht bereits davon ausgeht, dass IoT-Lösungen bis 2030 den Stromverbrauch um mehr als 1,6 Petawattstunden (PWh) reduzieren werden. Das ist genug, um ein Jahr lang etwa 5 Millionen Wohnhäuser in den USA zu versorgen.

Der Weg von intelligenten Gebäuden zu intelligenten Städten ist noch weit

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Diese vielversprechenden Daten ebnen den Weg zu sogenannten Smart Cities. Das sind Städte wie aus einem Science-Fiction-Roman, die einzig und allein darauf ausgerichtet sind, durch größere Anpassungsfähigkeit und Effizienz die Lebensqualität der Stadtbewohner zu verbessern. Doch der Weg dorthin ist noch lang.

Auch wenn einige Gebäude, wie der Cube in Berlin, The Edge in Amsterdam oder zuletzt der Tour Alto in La Défense, zum Maßstab für Smart Buildings geworden sind, muss man feststellen, dass sie nicht repräsentativ sind für die Mehrheit der Gebäude oder für das, was in den kommenden Jahren für ein durchschnittliches Gebäude erreichbar ist. Laut IoT Analytics verfügen 58 % der kommerziellen, großflächigen Wohngebäude weltweit über eine technologische Infrastruktur, die eine weitere Digitalisierung ermöglicht. Von diesen 58 % sind jedoch lediglich 36 % bereits mit Gebäudemanagementsystemen ausgestattet und haben mehrere Gebäudeteile digitalisiert – beispielsweise mit Zutrittslösungen. Analysten gehen aber davon aus, dass das Smart Building zukünftig die Regel sein wird, wenn die Menschheit nicht nur weniger, sondern auch besser konsumieren will. Aber wie heißt es so schön: Geduld ist die Mutter aller Tugenden.

Sandrine Demas

Sandrine Demas

Sandrine ist Kommunikationsmanagerin bei dormakaba in Frankreich. Mit ihrer 21-jährigen Erfahrung leitet sie den französischen Blog und ist für den Inhaltsplan, die Veröffentlichung, aber auch für dessen strategische Entwicklung verantwortlich.